FILME


"O.K."

Regie:
Michael Verhoeven
Drehbuch:
Volker Vogeler nach Finn Soeborg
Kamera:
Heinz Hölscher
Schnitt:
Jane Sperr
Besetzung:

Gila von Weitershausen, Hannelore Elsner,
Karl Dall, Henry van Lyck, Christof Wackernagel

„o.k.“ ging in die deutsche Filmgeschichte ein als der Film, der 1970 die Berlinale sprengte. Der offizielle deutsche Beitrag wurde damals von amerikanischen Politikern so gründlich missverstanden, dass sie den Abbruch der Festspiele herbeiführten.

Der Film setzt sich mit einem Vorfall auseinander, der sich während des Vietnamkriegs ereignete und der 19 Jahre später Brian De Palma zu „Casualties of War“ inspirierte: Ein vietnamesisches Mädchen wird von amerikanischen Soldaten vergewaltigt. Einer macht nicht mit, doch kann er nicht helfen. Er meldet den Vorfall, aber man appelliert an seine Solidarität mit den Kameraden, weist ihn ab, lässt die Anzeige zunächst unter den Tisch fallen, und auch im späteren Prozess gibt es mildernde Umstände ohne Ende...

Verhoeven lag nicht daran, zu suggerieren, dass die Tat von Amerikanern begangen wurde; er wollte einzig und allein die Wirklichkeit aufzeigen.
Zur Musik führt er aus: „ Es ging hier nicht um die klassische Filmmusikverwendung, um das Verstärken von Emotionen. Ich wollte alles vermeiden, was korrumpierend wirkt und Ersatzspannungen generiert, ich wollte einen Moritatencharakter erzeugen: immer die gleiche Musik." Und so erklingt in diesem Film zur Begleitung der Kapitelüberschriften über ein Dutzend mal immer wieder dasselbe Musikstück von 20 Sekunden Dauer, eine Art Zwischenaktmusik oder Meditationsstation im Passionsspiel , die sich in ihrer Wirkung durch die Einpassung in immer brutaler werdende Szenen ins Bedrohliche zu wandeln scheint.
[Quelle: N.J. Schneider, Handbuch der Filmmusik]

 

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